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Objekt 161

Schloss Schwerin

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Beschreibung und Geschichte


Anders als bei vielen anderen Schlössern entstand Schloss Schwerin nicht auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Burg. Im Gegenteil ist es historisch vor allem deshalb von so grosser Bedeutung, weil es sich in den 1000 Jahren seiner Existenz immer weiter entwickelt hat.

Ein erster Bau wurde um 965 errichtet. Das berichtet ein reisender Kaufmann, der die noch im Bau befindliche Burg besichtigt hatte. Vermutlich ist damit die Grenzburg gemeint, die bei Ausgrabungen unter dem Burgwall im Jahr 1987 gefunden worden waren. Sie wären damit der älteste bekannte Teil des Schlosses, wenngleich er auch noch nicht in den heutigen Bau integriert war. Im Laufe der Jahre wurde das Schloss Schwerin immer weiter ausgebaut und befestigt und bereits im 12. Jahrhundert zu einem wichtigen Stützpunk erhoben. Das hatte zur Folge, dass deutsche Feudalherren im Jahr 1160 das Schloss angriffen. Der Besitz der Anlage hätte auch die faktische Herrschaft über die umliegenden Ländereien bedeutet. Da die Herren der Burg sich einer Übermacht gegenübersahen, zerstörten sie das Schloss Schwerin und verliessen es dann. Doch da den Eroberern die strategisch günstige Position des Schlosses durchaus bewusst war, bauten sie es als Festung wieder auf und gründeten gleich auch noch die umliegende Stadt mit.

Eine Weile befand Schloss Schwerin sich im Besitz des hier ansässigen Bischofs. Er verkaufte die dazu gehörende Grafschaft allerdings bereits im Jahr 1358 an die ehemaligen Besitzer der zerstörten Burg. Sie waren nur wenige Jahre zuvor zu Herzögen von Mecklenburg erhoben worden und wollten Schloss Schwerin fortan als Residenz nutzen. Da man in der Spätgotik, die mittlerweile angebrochen war, andere Anforderungen an den Wohnkomfort und Repräsentation richtete, wurde das Schloss umfangreich umgestaltet. Spätestens seit dieser Zeit kann man die einstmalige Burg als Schloss bezeichnen. Neben der Umgestaltung des Schlosses wurden auch noch weitere Gebäude auf der Schlossinsel errichtet. Von ihnen steht allerdings nur noch das sogenannte Bischofshaus.
Eine der bedeutendsten Veränderungen, die im 16. Jahrhundert an Schloss Schwerin vorgenommen wurden, ist der Fassadenschmuck aus roten Terrakottaplatten. Er wurde zwischen 1553 und 1555 angebracht. Initiator dieser Umbaumassnahme war Herzog Johann Albrecht I. Er liess auch das Neue Lange Haus umgestalten, das sich nördlich ans Schloss anschliesst. Da die Wohnansprüche noch weiter gestiegen waren, verzichtete man auf jegliche Verteidigungsmaßnahmen, um stattdessen den höchsten Komfort in Schloss Schwerin einrichten zu können.

Nachdem diese Baumaßnahmen beendet worden waren, errichtete der Herzog auch noch eine protestantische Schlosskapelle. Sie wurde von dem berühmten Baumeister Christoph Haubitz errichtet. In den nachfolgenden Jahren wurde die Kapelle von Schloss Schwerin dann immer mehr erweitert. So entstanden in den Jahren 1560 bis 1563 nicht nur der Kapellenraum, sondern auch die Emporen und das venezianische Sandsteinportal der Kapelle.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die Bewohner von Schloss Schwerin zu dem Urteil, dass die Verteidigungsmaßnahmen des Schlosses nicht weiter vernachlässigt werden dürften. Aus diesem Grund errichtete man unter anderem die Bastionen, die im Nordwesten, Südosten und Südwesten des Schlosses angelegt worden sind. Baumeister war der berühmte, italienische Festungsbaumeister Francesco a Bornau. Zwar wurden diese Festungsanlagen im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert, sind aber noch bis heute erhalten und haben auch nicht ihren ursprünglichen Charakter verloren.

Bevor im 17. Jahrhundert der Dreißigjährige Krieg ausbrach, beschloss man, Schloss Schwerin völlig neu zu gestalten. Vorbild sollte die damals beliebte niederländische Renaissance sein. Schon bald beauftragte man den Mecklenburger Baumeister Gert Evert Piloot damit, Pläne für das neue Schloss zu entwerfen. Nur wenige Zeit später, im Jahr 1617, begann man dann auch tatsächlich mit den Bauarbeiten. Da das ganze Land vom Dreißigjährigen Krieg überrascht wurde, mussten die Arbeiten aber schon bald darauf wieder eingestellt werden. Erst zwischen 1635 und 1643 konnten die Pläne des Architekten wieder aufgegriffen werden. In dieser Zeit wurden die Schlossküche und die Schlosskirche in ihrer Höhe aufgestockt und mit neuen Fassaden versehen.

Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, setze man im 18. Jahrhundert die Bauarbeiten an Schloss Schwerin fort. Unter anderem errichtete man einen Fachwerkbau, in dem die herzogliche Gemäldesammlung untergebracht werden sollte. Außerdem entstand auf der nordöstlichen Bastion von Schloss Schwerin ein Teepavillon mit Freitreppe und Putten. Trotz dieser Veränderungen verlor Schloss Schwerin langsam seinen Reiz. Schon 1764 beschloss der Hof, Schwerin zu verlassen und im neu erbauten Schloss Ludwigslust Residenz zu nehmen. Dieser Zustand hielt allerdings nicht allzu lange an. Bereits 1837 siedelte man zurück nach Schloss Schwerin. Da die Anlage mittlerweile stark verfallen war, begann man erneut damit, dass Schloss vollkommen neu aufzubauen. Ursprünglich sollte zu diesem Zweck die ganze Anlage abgerissen werden. Schlussendlich entschied man sich aber dann doch dazu, die ältesten Teile der Anlage aus dem 16. und 17. Jahrhundert in ihrem ursprünglichen Zustand zu belassen. Bis das neue Schloss Schwerin eingeweiht werden konnte, vergingen zwanzig Jahre.

Nach der Novemberrevolution gab der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin das Schloss auf und überließ es dem Staat. In der Folgezeit wurden hier unter anderem ein Museum, ein Plenarsaal und eine Schule untergebracht.

(rh)

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2025-05-24 12:54 Uhr